Die Diagnose von Morbus Alzheimer hängt in vielerlei Hinsicht von den Symptomen und Beschwerden ab. Meist haben die Patienten mit Verdacht auf Alzheimer eine Gedächtnisstörung, die sich durch mindestens einen der folgenden Aspekte auszeichnet:
Ferner zeichnet sich die Alzheimererkrankung durch folgende Kennzeichen aus:
Zunächst wird zur Diagnose von Morbus Alzheimer eine Anamnese durchgeführt, d. h., ein Patientengespräch mit Erhebung der Krankengeschichte. Es werden die Beschwerden geschildert und der Arzt stellt gezielte Fragen. Diejenigen Vorerkrankungen, die mit der möglichen Diagnose Alzheimer im Zusammenhang stehen, werden zur Sprache kommen. Wenn Alzheimer als Verdacht im Raum steht, ist es ratsam, eine Vertrauensperson mitzunehmen, um Missverständnisse zu vermeiden.
Im Rahmen der körperlichen Untersuchung des Patienten bei Verdacht auf Morbus Alzheimer betrachtet der Arzt den Betroffenen körperlich. Der Blutdruck wird gemessen, der Patient wird abgehorcht und eine Klopf- und Tastuntersuchung durchgeführt.
Es gibt standardisierte Tests, die dem Arzt helfen, die geistigen Leistungen des Patienten einzuschätzen. Auch sollte der Arzt versuchen herauszufinden, ob und wie gut der Betroffene noch alltägliche Aufgaben verrichten kann. Der Patient muss unter Aufsicht auf Fragen antworten und Aufgaben lösen. Solche Tests sind:
In manchen Fällen ist eine noch ausführlichere neuropsychologische Diagnostik angezeigt.
Mit der Untersuchung von Blut im Labor wird vor allem ausgeschlossen, dass die Demenz andere Ursachen hat, wie z. B. eine Infektion, ein Mangel an Vitaminen oder eine Unterfunktion der Schilddrüse. Ein Gentest kann die seltene, erbliche Form von Alzheimer aufspüren.
Bei diesem Verfahren zur Diagnose von Morbus Alzheimer wird Gehirnwasser (Liquor) untersucht. Dieses kann mit einer Lumbalpunktion aus dem Rückenmark entnommen werden. Im Gehirnwasser können die Eiweiße, die sich bei Alzheimer verstärkt im Gehirn ablagern, untersucht werden. Diese sind Beta-Amyloid und Tau-Protein. Man bezeichnet diese daher auch als Biomarker, da sie eine diagnostische Aussagekraft haben.
Als bildgebende Verfahren kommen in erster Linie Computertomografie (CT), Positronen-Emissions-Tomografie (PET) und Magnetresonanztomografie (Kernspintomografie, MRT) infrage. Vor allem mit dem MRT lassen sich die Strukturen des Gehirns genau beurteilen. Typische Veränderungen im Gehirn, wie sie bei Morbus Alzheimer vorkommen, werden in zwei- oder dreidimensionalen Bildern sichtbar. Auch kann man so Tumorerkrankungen oder Gefäßerkrankungen als Ursache ausschließen.
Fedor Singer