Morbus Alzheimer ist eine Erkrankung, die durch einen stetig zunehmenden Verlust von Nervenzellen gekennzeichnet ist. Dies wird durch Störungen von Vorgängen im Stoffwechsel verursacht. In der Folge verkleinert sich das Gehirn der von Alzheimer Betroffenen um bis zu 20 Prozent. Gegenwärtig leben etwa eine Million Menschen mit Demenz in Deutschland, wobei etwa zwei Drittel an Morbus Alzheimer erkrankt sind. Es ist zu erwarten, dass Demenzerkrankungen in Zukunft noch häufiger auftreten werden. Frauen haben öfter Alzheimer als Männer. Der Grund dafür wird in der Regel in der höheren Lebenserwartung von Frauen gesehen.
Durch das Absterben der Nervenzellen werden auch die Übertragungsstellen zerstört, die Informationen im Nervensystem weiterleiten und verarbeiten. Der Niedergang von Nervenzellen wird begleitet von ungewöhnlichen Eiweißbruchstücken, die sich im Gehirn anlagern. Der Verlust der Nervenzellen betrifft vorrangig diejenigen Gehirnteile, die für das Gedächtnis und die Denkfähigkeit zuständig sind.
Die Erkrankung Morbus Alzheimer hat in der Regel einen Verlauf, bei dem sich die Symptome langsam aber stetig verschlechtern. Seltener ist es, dass Alzheimer akut beginnt und dann wechselhaft verläuft, mit schlechteren und besseren Phasen. Das Wesen des Betroffenen verändert sich unter dem Einfluss der Krankheit. An Alzheimer Erkrankte können Phasen durchlaufen, in denen
vorherrschen. Auch ein gewisser Interessenverlust ist zu beobachten. Die Symptome können von Patient zu Patient unterschiedlich sein. Zu den häufigsten Problemen bei Morbus Alzheimer gehören Einschränkungen
Laut Definition der internationalen Klassifikation von Erkrankungen (ICD-10) muss die Demenz seit mindestens einem halben Jahr bestehen, um entsprechend klassifiziert zu werden. Dabei sind die erworbenen Störungen des Denkvermögens und Gedächtnisses so schwerwiegend, dass dadurch die Aktivitäten des privaten oder beruflichen Alltags eingeschränkt sind.
Die Namensgebung Alzheimer geht auf den bayerischen Nervenarzt Alois Alzheimer zurück, der von 1864 bis 1915 lebte. Ihm gelang es 1906 erstmalig die Krankheit als neues, vollständiges und eigenständiges Krankheitsbild in einer wegweisenden, und später um den gesamten Globus beachteten Arbeit zu beschreiben. Alois Alzheimer nahm umfassende und detailreiche Tests an entsprechenden Patienten vor, die ein auffälliges Verhalten zeigten und erworbene Mängel im geistigen Leistungspotenzial hatten. Auch die Gehirne von verstorbenen Betroffenen untersuchte er und verband diese Erkenntnisse mit den Patientenbeobachtungen.
Fedor Singer